Wilde Flora im Arboretum Baggböle

Die natürliche, wilde Flora im Arboretum ist im Vergleich zu den umliegenden Gebieten bis auf wenige Ausnahmen gewöhnlich. Die Krautschicht zeichnet sich durch eine große Anzahl des Großen Springkrauts aus, welches in diesem Teil Schwedens sonst nur selten vorkommt. Des Weiteren kann man hier Carex utriculata inspizieren, wenn man sich für die Pflanzengattung der Seggen interessiert. Als vorkommende Vertreter der Farne sind hier vor allem der Straußenfarn und der in Nordschweden sehr seltene Echte Wurmfarn zu nennen.

 

Die Verschiedenen Pflanzenschichten im Arboretum:

Die Zusammenstellung der wild vorkommenden Baumarten im Gelände des Arboretums ist mehr oder weniger gewöhnlich. Sie setzt sich vorrangig aus Laubbaumarten wie Grau-Erle (Alnus incana), Birken (Betula sp.), Vogelkirsche (Prunus avium), Eberesche (Sorbus aucuparia) und Aspe (Populus tremula) zusammen, die weiter stromaufwärts zu finden ist. Des Weitern wächst die Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris) an den Hängen stromaufwärts vom Gutshaus und erreicht dort genauso wie Aspe beträchtliche Dimensionen. Die Strauchschickt besteht vorrangig aus jungen Bäumen wie Weiden (Salix sp.) und eingemischten Roten Johannisbeeren (Ribes rubrum). In der Krautschicht sind ein paar auffallende Pflanzenarten anzutreffen. Die ungewöhnlichste unter ihnen ist wohl das Große Springkraut (Impatiens noli-tangere), welches hier eines seiner nur drei bekannten Habitate in Norrland (Nordschweden) besiedelt. Das Springkraut hat sich über das ganze Arboretum ausgebreitet und erreicht seine größte Schönheit, wenn es im Sommer gelb, orchideenhaft blüht. Eines seiner verwunderlichsten Merkmale ist sein Samenverbreitungsmechanismus. Wenn Sie die reife Samenschote sanft berühren, so platzt sie und versprüht somit ihre Samen so weit wie möglich. Das Grosse Springkraut gehört der gleichen Gattung wie das Fleissige Lieschen (Impatiens walleriana) und das Neuguinea Springkraut (Impatiens hawkeri) an, welche beide als beliebte Topffplanzen bekannt sind. Eine der gewöhnlicheren Pflanzen ist das Maiglöckchen (Convallaria majalis), welche Sie in großer Anzahl in Ost- und West Nordamerika sowie in Teilen von Europa finden können. Während des Frühlings können Sie den Duft dieser Pflanze im ganzen Arboretum riechen doch trauriger Weise zieht Dies auch viele Leute an, die das Areal leerpflücken. Eine andere, reichlich vorkommende Art ist die vierblättrige Einbeere (Paris quadrifolia) die mir einer grüngelben Blüte und einer großen schwarzen giftigen Beere ausgestattet ist. Der Beiname „quadrifolia“ bedeutet vierblättrig doch können Sie mit ein bisschen Glück auch fünfblättrige Individuen finden. . „Kvarnängen“ beherbergt auch die Moschus-Erdbeere (Fragaria moschata), die wahrscheinlich ein Überbleibsel aus den Beeten des Gutshauses darstellt.

Die Segge Carex urticulata wächst hier normalerweise auf dem Grund von Schluchten. In Schweden ist ihre Verbreitung auf das Gebiet Västerbotten und Norrbotten begrenzt. Die Präsenz dieser Seggenart im westlichen Teil des Arboretums ist im südlichsten Teil des gesamten Verbreitungsraumes gelegen.

Der Straußenfarn ist vor allem im West-Nordamerika Teil des Arboretums zu finden. Dort kann man beobachten welch starken Eindruck die Farne im Frühling und im Sommer hinterlassen, wenn sie den Boden dominieren. Straußenfarn ist keine Seltenheit in wirtschaftlich genutzten Wäldern, aber die Wildpopulation wird immer kleiner und dessen Individuen dadurch immer seltener. Der Echte Wurmfarn hingegen kommt sehr üppig in Südschweden vor, jedoch ist er nur selten im nördlichen Teil des Landes anzutreffen. Im Arboretum haben Sie die Chance ein paar der wenigen Pflanzen, zum Beispiel am Teich in „Kvarnängen“ zu beobachten. Früher wurden die Wurzeln des Echten Wurmfarns als Medizin gegen Wurmerkrankungen benutzt